Seit über 100 Jahren gibt es nun schon synthetisch hergestellte Süßstoffe. Der Vorteil beim Griff zu Zucker-Ersatzstoffen ist, dass sie den Karies-verursachenden Bakterien keine Nahrung liefern, da sie nicht von der Mundflora metabolisiert werden können. Kalorienarm sind sie natürlich auch. Doch außer dem klassischen Süßstoff ist vielen kein anderer Zuckerersatz bekannt. Deswegen stellen wir Ihnen hier Xylit/Xylitol, auch Birkenzucker genannt, vor. Xylit ist ein süßender Zucker-Ersatzstoff, der sehr oft in Zahnpflege-Kaugummis zum Einsatz kommt. Entdeckt wurde er um 1890 herum vom deutschen Chemiker und späteren Nobelpreisträger Emil Fischer. Den pflanzlichen Rohstoff Birkenzucker hatte er seinerzeit aus Buchenholzspänen isoliert. Er sieht aus wie Zucker und schmeckt auch so. Getauft wurde der Rohstoff dann auf den Namen Xylit. Außer in der Birkenrinde kommt dieser Rohstoff auch in verschiedenen Obst- und Gemüsesorten vor. Sogar im menschlichen Organismus kommt diese Zuckeralternative vor – nämlich als Zwischenprodukt beim Abbau von Kohlenhydraten.

Xylit ist ein süßender Zucker-Ersatzstoff, der sehr oft in Zahnpflege-Kaugummis zum Einsatz kommt.

Das wirklich besondere an Xylit ist aber, dass er nicht nur süßt, sondern auch noch einen sogenannten antikariogenen Effekt hat. Er beugt also sogar der Kariesbildung vor. Diese Eigenschaft wurde in den sogenannten Turku-Studien und der Belize-Studie belegt. Der antikariogene Effekt beruht darauf, dass Xylit die Bildung von Plaque reduziert. Bakterien wie der Streptococcus mutans, welcher letztlich den Kariesbefall verursacht, werden durch den Verzehr von Xylit im Wachstum gehemmt. Sie können den Zuckeralkohol des Birkenzuckers nicht verstoffwechseln und werden somit abgetötet. Regelmäßiger Verzehr führt zu einer deutlichen Reduktion der Streptokokken in der Plaque und im Speichel und verhindert darüber hinaus das Anlagern der Bakterien am Zahnschmelz.

Ein zusätzlicher Effekt von Xylitol ist, dass er die schädliche Säurebildung in der Plaque reduziert. Weitere Eigenschaften sind, dass der Appetit reguliert und der Verdauungsprozess gefördert wird.

Übermäßiger Verzehr von Xylit kann jedoch zu Blähungen oder gar Durchfall führen. Für Kinder ist der Zuckeraustauschstoff nicht gedacht und darf nur nach Rücksprache mit dem Kinderarzt verabreicht werden.

Da die Herstellung sehr aufwendig ist, kostet Xylit leider auch ein bisschen mehr als gewöhnlicher Zucker. Unsere Mundgesundheit wird es uns aber danken und Zahnersatz rückt damit auch in etwas weitere Ferne. Falls Sie doch welchen brauchen, sind wir natürlich jederzeit für Sie da!